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Medizinische Fachpersonen sprechen von einer Hypoglykämie, also Unterzuckerung, wenn der Blutzuckerspiegel auf oder unter einen Wert von 3.9 mmol/l (Millimol pro Liter) oder 70 mg/dl (Milligramm pro Deziliter) gefallen ist. Ist der Blutzuckerspiegel zu niedrig, ist die Versorgung der Organe im Körper mit Energie nicht mehr in ausreichender Menge gewährleistet. 

Auf Unterzuckerungen reagiert jede/jeder Betroffene anders. Bei Freunden oder Angehörigen mit Diabetes können Sie etwa folgende Warnsignale feststellen:
 

– Vergrösserte Pupillen

– Blasse Gesichtsfarbe

– Zittern

– Andauerndes, unkontrolliertes Hin- und Herbewegen der Pupillen 

– Undeutliche Sprache

– Glasige Augen oder starrer Blick

– Scheinbare Verwirrtheit

– Müdigkeit während eigentlich leicht zu erledigender Aufgaben

– Schwitzen

– Im Schlaf sprechen oder schreien

– Koordinationsprobleme, wie zum Beispiel Dinge fallen lassen

– Krampfanfälle
Bitte beachten Sie, dass dies keine abschliessende Liste ist.
 

Daneben können Sie als Person mit Diabetes folgende Symptome bei sich selbst feststellen:
 

– Heisshunger

– Übelkeit

– Nervosität oder Angst

– Schwitzen, Frieren und feuchte Haut

– Zittern

– Herzrasen

– Schwäche oder mangelnde Energie

– Albträume

– Kopfschmerzen

– Benommenheit oder Schwindel

– Sehstörungen

– Konzentrationsprobleme

– Prickeln oder Taubheit von Lippen/Zunge oder Wangen

– Verwirrtheit

– Schläfrigkeit
Bitte beachten Sie, dass dies keine abschliessende Liste ist.
 

Bei einer Unterzuckerung ist es wichtig, den niedrigen Blutzuckerspiegel sofort zu erhöhen. 

Erste Anzeichen einer Unterzuckerung erfordern sofortiges Handeln: Es muss sofort etwas Zuckerhaltiges gegessen oder getrunken werden, wie z.B.

  • 3-4 Würfelzucker (10 g) oder Traubenzucker (10 g)
  • 1 Glas (0,2 l) Orangensaft, normale Cola oder andere Süssgetränke (keine Light-Getränke!)
     

Es ist wichtig, anschliessend kohlenhydrathaltige Nahrungsmittel zu essen, um ein erneutes Absinken des Blutzuckers zu vermeiden. Dazu eignet sich z.B. 1 Scheibe Brot, 1 Apfel oder ähnliches. Wenn die Unterzuckerung sehr früh bemerkt wird, reicht es oft aus, 1-2 Stücke Obst, Zwieback oder eine Scheibe Brot zu essen.

Sobald die Unterzuckerung behandelt ist, sollte der Blutzucker gemessen werden. Weitere Messungen nach 30-60 Minuten sind unter Umständen sinnvoll.

Unterzuckerungen können auftreten:

  • wenn weniger Kohlenhydrate als üblich gegessen wurden
  • wenn zu viel Insulin gespritzt wurde
  • während oder nach gesteigerter körperlicher Aktivität
  • wenn Alkohol getrunken wurde (Alkohol vermindert  die Freisetzung von Glukose aus der Leber und kann noch 12 Stunden nach dem Genuss zu tiefen Blutzuckerwerten führen)

Der Blutzucker muss regelmässig kontrolliert werden - nur so können Sie lernen, Ihre Blutzuckerreaktionen richtig einzuschätzen. Vor kurzfristigen, ungeplanten Aktivitäten ist es ratsam, 20 g Kohlenhydrate zu essen, um eine Unterzuckerung zu verhindern. Vor längerfristig geplanten grösseren Aktivitäten kann es sein, dass die Insulindosis verringert werden muss - die Anpassung der Dosis sollte nur nach medizinischer Abklärung erfolgen.

Wenn Sie mit Diabetes leben, ist es wichtig, dass Sie immer ausreichend Würfel- oder Traubenzucker und den ausgefüllten Ausweis für Menschen mit Diabetes bei sich haben. Es ist ratsam, Angehörigen und Freunden genau zu erklären, wie sie sich im Falle einer Unterzuckerung verhalten müssen und wie gegebenenfalls das »Gegenmittel« Glukagon angewendet wird. Glukagon wirkt als Gegenregulator zu Insulin, indem es die Zuckerreserven in der Leber freisetzt. Bei noch vorhandenem Bewusstsein kann auch Würfelzucker oder Traubenzucker durch eine Drittperson zwischen Wange und Zahnreihe gelegt werden.